Marienschule und KAB Bezirksverband Hellweg-Sauerland erinnern an den Besuch von Nikolaus Groß in Hamm
Am 07.03.2023 gedachte die Marienschule Hamm in Kooperation mit der KAB Hellweg-Sauerland des Besuches von Nikolaus Groß in Hamm. Dieser war Mitglied und Vorstand der katholischen Arbeiterbewegung und setzte sich ab 1933 offensiv mit dem Kommunismus sowie dem Nationalismus auf der Grundlage christlicher Grundwerte auseinander. Nachdem er in der NS-Zeit unter erschwerten Bedingungen seine journalistische Arbeit für die „Kettlerwacht“ umsetze, wurde ihm diese Arbeit 1938 durch die nationalsozialistische Pressezensur verboten. Dies hielt ihn jedoch nicht auf, Kleinschriften zu veröffentlichen und Vortragsreisen in Deutschland zu unternehmen und sich damit dem politischen Widerstand anzuschließen. Sein Handeln in dieser Zeit war dabei geprägt von seinem Leitsatz:
„Wenn wir heute nicht unser Leben einsetzen, wie wollen wir dann vor Gott und unserem Volk einmal bestehen.“
1944 war Nikolaus Groß von der Gestapo festgenommen und in der Strafanstalt Berlin-Tegel inhaftiert, bis er am 23.1.1945 in Berlin-Plötzensee durch den Strang hingerichtet wurde. Für seine Arbeit wurde Nikolaus Groß am 07.10.2001 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.Uns als christlicher Schule war es ein Anliegen, die Erinnerung an diesen besonderen Menschen wachzuhalten. Wir freuen uns daher, dass Martin Hübner durch das Programm leitete, bei dem auch die Schülerinnen und Schüler der 10a Texte in Gedenken an Nikolaus Groß vorlasen. Ein großer Dank gilt auch der eindrucksvollen musikalischen Begleitung von Harald Sumik.
Im Gedächtnis geblieben ist unseren Schülerinnen und Schülern sowie den weiteren Teilnehmenden nach der Gedenkveranstaltung sowohl der Appell von Monika Simsheuser als auch der von Martin Hübner:
Unsere Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit, dies beweise die aktuelle Situation in der Ukraine eindrucksvoll. Vor allem wir Deutsche dürften nicht vergessen, dass Kriege niemals Sieger, sondern nur Verlierer auf beiden Seiten schaffen. Es sei daher unsere Pflicht, Verantwortung zu übernehmen: nicht für das was geschehen ist, denn daran haben wir keine Schuld. Unsere Aufgabe sei es, Verantwortung für unser Handeln in der Gegenwart und die Auswirkungen für die Zukunft zu tragen.